Wer das Glück hat einen Garten sein Eigen zu nennen dem sei, um des Kindes Glück, angeraten nicht nur eine grüne Wiese daraus zu machen.
Klar, Kinder wollen auch toben und im Sandkasten spielen, doch der Umgang mit Pflanzen, dem Jahreskreislauf, dem Kommen und Vergehen ist genauso wertvoll. Und Kinder finden das extrem spannend.
Gärtnern ist beobachten und begreifen. Die Gartenarbeit macht Kinder neugierig und wissbegierig. Auf einmal ist eine Schnecke oder eine Spinne gar nicht mehr Pfui sondern ein Teil der Natur.
Im Ratgeber Der pädagogisch wertvolle Garten gibt Ratschläge und Tipps zum gärtnern mit Kindern.
Dass ein Garten pädagogisch wertvoll ist sieht man schon alleine daran dass Schulen und Kindergärten, wenn möglich, einen eigenen Garten als Projekt anlegen.
Muss es der eigene Garten sein?
Nicht jeder hat einen Garten, aber zum gärtnern gibt es fast überall Möglichkeiten. Sei es auf der Fensterbank, auf dem Balkon oder die Stadt / Gemeinde stellt Flächen zum gemeinsamen gärtnern zur Verfügung.
In manchen Städten gibt es eine Jugendfarm die neben Tieren, für die Kinder unter Aufsicht und Anleitung die Verantwortung übernehmen auch einen Garten haben. Dort werden dann Ganzjahresprojekte, von der Aussaat bis hin zur Ernte angeboten.
Das einfachste ist immer noch eine flache Schale mit einem feuchten Küchenkrepp und Kressesamen. Die Fensterbank wird somit zum ersten kleinen Garten der sogar noch unabhängig von der Jahreszeit ist.
Das Kind wird schnelle Erfolge sehen und wird auch gleich Zusammenhänge zwischen der notwendigen Feuchtigkeit und Licht erkennen.
Mehr Freude bereitet natürlich das arbeiten mit Erde. Das kommt dem Tätigkeitsdrang der Kinder entgegen.
Der Jahresablauf
Für Kinder ist ein Jahr eine lange Zeit. Von der Saat bis zur Ernte können, je nach Pflanze, mehrere Monate vergehen. Es braucht immer wieder eine Motivation und Vielfalt.
Hier blühen Blumen, dort wächst der eigene Salat und der Kürbis, der besonders lange braucht, macht sich dann im Herbst bemerkbar.
Irgendwann kommt der Moment im Garten wo alles zum Stillstand kommt. Dann heißt es für den echten Gärtner dass der Boden umgegraben wird und man diesen erst einmal ruhen lässt.
Jetzt kann man für das neue Jahr planen. Die Kinder können einen Plan für das neue Jahr entwerfen.
Die Sonnenblume
Die Sonnenblume sind ideal. Ein kleiner Samenkorn der zu einer stattlichen Pflanze heranwächst. Die Sonnenblume ist für Kinder die Symbolpflanze. Sie wird häufig gezeichnet und steht für Wärme und Wohlfühlen.
Nachdem sie geerntet wurde hat man wieder Samen für die nächste Aussaat. Was aber fast noch wichtiger ist, die Kinder haben mit der Sonnenblume Winterfutter für die Vögel gewonnen. So lässt sich der Jahresablauf im Garten und Natur besonders nachdrücklich veranschaulichen.
Das gleiche gilt für Hartmais oder Popcornmais.
Sträucher und Bäume
Sträucher und Bäume sind eine längerfristige, dafür aber dauerhafte Angelegenheit. Die Standorte müssen sorgsam gewählt werden.
Beerensträucher die man am besten vorgezogen und veredelt kauft kann man bereits im selben Jahr noch eine kleine Beerenernte einfahren. Im folgenden Jahr reicht es vielleicht schon zu ein paar Glas Marmelade.
Bäume sind nur etwas für Dauergärtner. Bäume sind für den schnellen Einstieg um Zusammenhänge in der Natur zu veranschaulichen ungeeignet. Die Zeiträume sind für kleine Kinder einfach zu lang.
Dennoch sollte man, wenn es die Möglichkeit gibt, einen Baum oder zum Beispiel einen Haselnussstrauch gemeinsam anpflanzen. Dieser gemeinsame Baum vergeht nie und ist wie ein unsichtbares Band über die Zeiten hinweg.